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»Stoned« Stones-Biopic, Drama GB 2005, 102 Min., Regie: Stephen Woolley, Darsteller: Leo Gregory (Brian Jones), Paddy Considine (Frank Thorogood), Ben Whishaw (Keith Richards), Monet Mazur (Anita Pallenberg), Luke De Woolfson (Mick Jagger).

*1969 ertrank Brian Jones, der tablettensüchtige Gründer der „Rolling Stones“, im eigenen Swimmingpool. Einfach so? 1993 gestand sein ehemaliger Architekt auf dem Sterbebett, Jones ermordet zu haben. Aus diesem Geständnis formt Produzent  Stephen Woolley („Breakfast on Pluto“, „Little Voice“) in seinem Regiedebüt ein Rachedrama antiker Güte. Überbordend an Dekadenz, feindseligen Schleppenträgern und falschen Freunden. Verlegt in einen „So-toll-trieben-es die-alten-Rockstars“-Themenpark. Der Film meidet die Untiefen eines herkömmlichen Biopics, zeigt weder eine Erfolgsstory noch interessieren ihn die wirklichen Todesumstände; vielmehr entwirft er ein komplexes semi-dokumentarisches Bild des Swinging London jener Jahre, deren psychedelisches Aufbruchsklima heute nur noch schwer zu vermitteln ist. Das ambitionierte Porträt einer Epoche, deren Liberalität nie so mehrheitsfähig war, wie in der retrospektiven Verklärung gerne dargestellt wird.